ZÜRICH / BASEL – September : 2007

Zürich 23

Zürich, Basel, Villingen – Städtetour mit Fußball, Fußballtour mit Städten.

Rechtzeitig komme ich in Zürich an, um das abendliche Treiben in der Stadt hinreichend genießen zu können. Zu mehr reicht es aber auch nicht. Kurz was essen, die abendlich belebte Innenstadt genießen, das war’s erst mal. Mehr dann am nächsten Tag; genug Zeit bleibt mir für den Kern der Altstadt. Schön isser, ich habe das Glück, am Aktionstag „Zürich Multimobil“ die heute für den Verkehr gesperrte Altstadt erkunden zu dürfen, was ein unglaublich entspanntes und ungeahnt ruhiges Erkunden ist.

Zürich 08

Zürich ist einfach schön. Unaufgeregt. Ein Gesamtensemble mit dem Zürichsee als Star. Mich springt einen ein leichtes, entspanntes, ruhiges, mediterranes (Lebens-)Gefühl geradezu an. Wird natürlich unterstützt durch bestes Wetter. Die gestern Abend so belebte Niederdorfstrasse mit Restaurants und Bars am laufenden Meter scheint auf den Einbruch der Dunkelheit zu warten, um ihren ganzen Charme ausspielen zu können, die als Flaniermeile angepriesene Bahnhofstrasse genießt die sonntägliche Ruhe und die Limmat freut sich, mal nicht von der großstädtischen Verkehrshektik behelligt zu werden.

Zürich 02

Nur der Bahnhof, einer der schönsten Europas, so wird gesagt, schaut auf eher rege Betriebsamkeit, die aber, wenn man genau hinschaut, durchbrochen wird, von den Proben zum weltgrößten Panflötenkonzert. 450 Panflöten hören sich schon mächtig an und der Kontrast zu der nicht minder mächtigen Technik tut ein übriges.

Nächstes Ziel ist aber nicht das Konzert, sondern der Letzigrund, der nach dem Um/Neubau für die bevorstehende EM 2008 heute mit dem Derby FC Zürich – Grasshopper-Club Zürich eröffnet wird. Bevor dieses richtig begonnen hat, ist es eigentlich auch schon vorbei; keine Minute ist gespielt und der favorisierte FCZ geht mit 1:0 in Führung, was kontinuierlich auf 4:0 ausgebaut wird. Der Support kommt geschlossen und dauerhaft und einige Male heftig laut aus der Heimkurve. Meistens ist aber schon mit der zweiten Strophe Schluss mit der lauten Herrlichkeit, wie in Braunschweig z.B. scheint es wichtiger zu sein, das gesamte Ultra-Liedgut herunterzusingen, als die Kurve laut zu halten. Nicht meine Vorstellungen von Support, schon gar nicht von situationsbezogenem Support, der genaugenommen null situationsbezogen ist.

Zürich 29

Der neue Letzigrund gefällt mir ganz gut. Kein Arena-Einheitsmüll, sondern modern und schlicht und sogar mit Laufbahn, was ja bei den meisten Stadienneubauten geradezu auf dem Index zu stehen scheint. Auch bei der Beleuchtung ist man hier nicht den Weg gegangen, wie mittlerweile üblich das Flutlicht an die Überdachung zu hängen. Schlichte Eleganz würde ich mal sagen. Gelegen ist das Stadion ja ohnehin traumhaft im Wohnviertel.

Zürich 35

Drei Tage später zieht es mich erneut in die Schweiz, nur habe ich diesmal Basel als Ziel. Entlang des Rheins führt mich mein Weg zur Altstadt, welche mich aber nicht nachhaltig zu überzeugen weiß, einzig das Rathaus ragt heraus. Der abendliche Fußball vermag mich noch weniger zu überzeugen, zweite schweizerische Liga werde ich mir in der Folge so schnell nicht wieder antun. Concordia Basel und Lausanne-Sports lassen mich irgendwann mit dem Schicksal hadern; warum muss der FC Basel heute unbedingt auswärts spielen? Die wenigen interessanten Perspektiven des „Rankhof“ sind auch schnell, zu schnell abgelichtet, die Cervelat schnell, zu schnell verzehrt, so dass ich mich 90 Minuten lang an einem weiteren Kreuz im Informer erfreuen kann und im Übrigen dem Abpfiff entgegenfiebere.

Basel 10

Basel 07

Alternative Ablenkung ist, nochmal den Weg des Vortages nach Villingen Revue passieren zu lassen. Durchs Glottertal führte er mich und war landschaftlich reizvoll, das anschließende Pokalspiel zwischen Villingen und Weil war zwar nur auf dem Stadionnebenplatz und damit auf Kunstrasen, aber dafür hat dieser Nebenplatz eben Flutlichter. Und ne Tribüne hat er auch. Geht so.

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