Lost Places: Wurmbergschanze – 23. Mai 2021

Fundstücke auf dem Wege zum Wanderkaiser: Sprungschanze am Wurmberg

Ehemals die größte Schanze im Harz: die Wurmbergschanze. Der Schanzenturm hatte sogar eine Aussichtsplattform.

Zunächst 1922 als 40-Meter-Schanze erbaut. Kurz darauf bereits erste deutsche Meisterschaften und auch im Kalten Krieg, trotz beträchtlicher Grenznähe, weiterhin genutzt, 1951 sogar Umbau und 1984 Ausbau zur 80-m-Schanze. 1991 fand eine Erweiterung zur 83-m-Schanze statt. Zehn Jahre später komplette Erneuerung und Ausbau zur 90-m-Schanze. Sie „hatte nach ihrer Renovierung 2002 eine der modernsten Anlaufspuren der Welt. Die mit Glas-Keramik beschichtete Metallanlaufspur ist beheizbar und somit von den oft schwierigen Witterungs­verhältnissen unbeeinflusst.“ (siehe hier)

2000-2011 fand hier der FIS-Continental-Cup statt.

Im Jahre 2014 folgt das Aus, das Göttinger Tageblatt schreibt folgendes dazu:

„Die Konstruktion auf dem mit 971 Meter höchsten Berg des Westharzes sei so marode, „dass beim nächsten Orkan ein Einsturz droht“, sagte Braunlages Bürgermeister Stefan Grote (SPD) am Freitag. Eine Sanierung des Turms sei – anders als zunächst vorgesehen – nicht mehr möglich, sagte Grote. Er habe deshalb wegen der Einsturzgefahr den schnellstmöglichen Abriss angeordnet.

Der Turm auf dem Wurmberg mit seiner Aussichtsplattform in 1001 Meter Höhe ist der am höchsten gelegene begehbare Punkt Niedersachsens. Dass der Schanzenturm statische Probleme hat, ist seit längerer Zeit bekannt. Deswegen wurde die Aussichtsplattform zu Beginn dieses Jahres für Besucher gesperrt. Auch Hochzeiten im Turmzimmer, die seit dem Jahr 2009 möglich waren, hat es seither nicht mehr gegeben.

Eigentlich sollte der Turm saniert werden. „Daraus wird nun aber nichts“, sagte Grote. Denn bei näherer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass die unter einer Holzverschalung versteckte Metallkonstruktion völlig verrottet sei. „Der Turm ist 1951 aus unbehandeltem Stahl gebaut und damals nicht gestrichen worden“, sagte der Bürgermeister. Deshalb roste die Konstruktion seit mehr als 60 Jahren vor sich hin.“

2018 wird berichtet, dass Braunlage eine neue Skisprungschanze plane. Seitdem nichts weiter bekannt.

Hoffnungen und Erinnerungen

Bericht über den Abriss

K-Punkt: 90 m

Schanzenrekorde: Morten Solem (NOR) 101,0 m (2003), Coline Mattel (FRA) 97,5 m (2011)

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