Samstag zurück von der Norönna, Montag geht’s weiter. Richtung Harrachov. Mit der Ma.
1982 und 1983 waren wir hier zum Urlaub, gereizt hat es mich schon länger, insbesondere die Skiflugschanze wollte ich mal wieder sehen. Von dem Vorhaben lässt sich auch die Mama begeistern. Auf geht’s über das Zittauer Gebirge nach Harrachov im Riesengebirge.
Im Zittauer Gebirge, kurz vor der Grenze, steht die Ruine vom Kloster und der Burg Oybin, auch schon länger auf der Liste. Feines Ding.
Anfang des 14. Jhdts. entsteht hier erstmals eine einfache Befestigung. Später ist es Karl IV., der mit der Stiftung des Klosters Oybin einen entscheidenden Impuls gibt. Prager Dombauer sind dran beteiligt. Später, im Zuge der Hussitenkriege, ist ein Teil des Prager Domschatzes in Oybin sicher.
1577 zerstört ein Blitzschlag Teile der Anlage, 1681 holt sich die Natur weitere Teile. Das ruft allerdings irgendwann Romantiker wie Caspar David Friedrich auf den Plan, die die Faszination des Oybin in der Kunst verewigen. Und so begegnet uns Oybin heute immer noch.
Dann weiter nach Harrachov, so weit ist es ja nicht mehr. Einchecken, lecker Essen, ein, zwei Bier. Theoretisch könnte der Tag so zu Ende gehen, aber die Spannung ist zu groß, eine erste Wanderung zur Schanze muss sein. Wunderschön im Abendlicht. Es ist ja, um genau zu sein, nicht nur DIE Schanze, wenngleich natürlich die Skiflugschanze herausragt. Die Faszination ist ungebrochen, der Zauber indes schon etwas vergangen. Früher war einfach mehr Lametta.
Harrachov ist ein toller Urlaubsort mit netten Gaststätten und einem coolen Glasmuseum. Star ist allerdings die Skisprunganlage mit einer der weltweit lediglich sechs Skiflugschanzen. 1983 findet hier die 7. Skiflugweltmeisterschaft statt. Die Schanze steht seit 1979 hier und darf nun Gastgeber sein für das erste große Ereignis. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums des tschechoslowakischen Skisportverbandes wird die Weltmeisterschaft nach Harrachov vergeben. Vier Weltmeisterschaften werden es insgesamt (1983, 1992, 2002, 2014), diverse Weltcups, Continentalcups und FIS-Cups kommen hinzu.
2024 soll eigentlich eine weitere WM hinzu kommen, vergeben ist sie bereits an Harrachov, doch die WM muss zurückgegeben werden. Seit 2014 verfällt die Anlage aufgrund finanzieller Probleme und diese sind auch für die WM nicht in den Griff zu kriegen. Im Gegenteil, 2018 wird die letzte Schanze der Anlage gesperrt. Hier eine ausführliche Übersicht. Quelle
Schon schade, aber wat willste machen wenn das Geld nicht reicht. Bitter allerdings, dass eben nicht nur bei der Skiflugschanze die beste Zeit weit zurück liegt, sondern eben auch bei allen anderen hier und hier stehen paar rum, fünf um genau zu sein. Unabhängig davon – nette Wanderung (komoot)
Aus einer etwas anderen Perspektive zeigen sich die Schanzen am nächsten Tag. Hoch mit dem Sessellift zum Teufelsberg, eine Wanderung hier oben haben wir nicht geplant, aber Fotos, vor allem von den Schanzen. Als Kinder waren wir da drauf, das fällt heuer natürlich aus, es lässt sich recht nahe rankommen an die Schanzen, aber das letzte Stück ist dann jeweils gesperrt.
Anschließend wandern wir weiter zum Mumlavský vodopád (Mummelfall). Wie schon der Weg zur Schanze laufen wir erst durch den Ort (seit dem 17. Jhdt. existent, 1.400 EW, 665 Höhe), hier jetzt durch einen anderen Teil. Der Ort hat sein Aussehen komplett verändert, es gibt wenige Sachen, die wir wiederentdecken, die in den 80ern so waren oder uns zumindest bekannt vorkommen.
Der Mumlavský vodopád (Mummelfall) führt weniger Wasser als noch in den 80ern. Ob jetzt grundsätzlich oder einfach nur sommerlich bedingt? Einen kleinen Imbiss in der Mumlavská Bouda am Wasserfall haben wir uns verdient, Gulasch mit Knödel, wohl DAS traditionelle Essen der Region. Dazu ein Pilsner Urquell. Einfach schön.
Der Rückweg hat keine Steigungen mehr, gut so, der Weg war lang genug (komoot).
Nachmittags ist noch Zeit für die Glasmanufaktur mit zugehörigem Glasmuseum. Harrachov steht vor allem für eine lange Glasmachertradition mit der ältesten in Betrieb befindlichen Glashütte in Mitteleuropa. Führungen zeigen das vollständige Verfahren der Glasverarbeitung (Blasen, Schleifen und Gravieren). Schon spannend, wenngleich unsere Guidin schon etwas gelangweilt wirkt. Aber gut, es ist die letzte Führung durch die Manufaktur heute und die Leute wollen ja vor allem ein Foto von den Glasbläsern schießen während der Rest der Führung eher so mitläuft, wer weiß, wie ich da drauf wäre😉.
Abends entscheiden wir uns fürs Büfett im vor allem von Familien bevölkerten Hotel, richtig gut. Das OREA übrigens sehr zu empfehlen.
Für den Mittwoch steht erstmal die Stabkirche Wang auf dem Programm. Die ist im polnischen Teil des Riesengebirges, ca. ne Stunde von Harrachov.
Die ursprünglich hölzerne Kirche wurde in Norwegen in der Ortschaft Vang an der Vangsmjøsensee gebaut, von wo ihr Name stammt. Im 19. Jahrhundert stellte sich jedoch heraus, dass die Kirche zu klein für die örtliche Bevölkerung ist. Zusätzlich sorgten der schlimme technische Zustand und die hohen Reparaturkosten dafür, dass man sich dazu entschied, die Kirche zu verkaufen.
Auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde sie von einem in Dresden wohnenden berühmten norwegischen Maler gekauft – Jan Christian Dahl. Die Kirche wurde inventarisiert, auseinandergebaut und nach Berlin transportiert. Sie sollte auf der Insel zu den Pfauen aufgebaut werden, aber auf Wunsch der Gräfin Friederike von Reden hat der König die Kirche an Karpacz verschenkt. Das Objekt erreichte das Riesengebirge im Jahre 1842.
Während des Umbaus wurde die Kirche ein bisschen verändert. Es wurde ebenfalls ein hölzerner Turm dazu gebaut, der die Kirche vor starkem Wind schützen sollte, der im Riesengebirge vorkommt. Am 28. Juli 1844 erfolgte eine feierliche Eröffnung und die Einweihung der Kirche. Ab diesem Tag dient sie den Protestanten aus Karpacz und Umgebung. Quelle
Recht fotogen das Teil und vom Örtchen aus zeigt sich die Schneekoppe aus verschiedenen Perspektiven.
Natürlich, der höchste Berg des Riesengebirges ist grundsätzlich reizvoll, aber er ist gleichzeitig auch langweilig kahl, am Ende würde es mit dem Sessellift hochgehen und relativ schnell wieder zurück. Ich denke, mit den Teplické skály stattdessen haben wir genau die richtige Wahl getroffen.
Geplant eigentlich Adršpašské skály, aber da hätten wir im Vorfeld Tickets mit entsprechendem Timeslot kaufen müssen, zusätzlich begrenztes Parkplatzkontingent vor Ort, einen Parkplatz hätte man noch früher buchen müssen. Vor Ort dann ein Haufen Reisebusse, Adršpašské skály war früher total spannend, mittlerweile ist es ein Tourihotspot geworden.
Am Ende ganz hervorragend, dass genau das nicht passte, so sehen wir definitiv was Neues und entgehen gleichzeitig den Massen, die aus Bussen strömen und die Felsenschluchten fluten. Zu der gleichen Felsformation gehören die Teplicer Felsen eh, geologisch macht das also keinen Unterschied. Und es gibt genug, die wohl zurecht der Überzeugung sind, dass die Teplicer Felsen durchaus schöner sind als die Adersbacher.
Grundsätzlich lässt sich das Elbsandsteingebirge in der Grenzregion Deutschland/Tschechien dazu rechnen, das ist ja auch nur ne gute Stunde entfernt. Eine Sandsteinplatte, entstanden in der Kreidezeit und in Folge durch Wasser, Sonne, Frost und Wind nach und nach erodiert. Und da das eben kein einheitlich und an allen Ort gleichlaufender Prozess ist, entstehen die typischen Schluchten, Felsnadeln, Terrassen und Höhlen. Mal eng beieinander, meist steil aufragend, zuweilen unwegsam, oft mit Naturstufen, die auch mal fordern.
Es wird eine beeindruckende, eine wunderschöne, eine anstrengende, eine denkwürdige Tour durch eine bizarr-schöne Felslandschaft. Großartige Felsformationen, ein genial-abwechslungsreicher Rundweg durch die Felsen. Problem an Rundwegen ist, dass Umkehren irgendwann keine Option mehr ist. Und so lässt sich zwar nach dem Einstieg in den Rundweg ein wunderschöner Wanderweg mit Höhlen, Bachläufen, bizarrsten Steinen wandern, aber es geht auch ordentlich hoch und runter. Anstrengend, aber die Ma hält durch, eine phänomenale Leistung, ich bin absolut stolz. 7,94 km mit 210 HM mit 87(!). (komoot)
Ein Bier im Hotel haben wir uns mehr als verdient😀.
Nächster Tag Burg und ehemaliges Renaissanceschloss Zvířetice. Ruinen einer kleinen Burg, eines kleinen Schlosses, bissel abseits gelegen und recht unbekannt, aber ein hübsches kleines Ding auf dem Weg zur Vila Volman.
Wohl ab 1287 steht hier eine gotische Festung, Burgherr ist Zdislav von Lemberk. Im Laufe der Jahrhunderte verändert sich das Aussehen bis hin zu einer komfortablen Renaissanceburg Ende des 16. Jahrhunderts.
1693 brennt es das erste Mal, kann aber wieder aufgebaut werden. Nicht so 1720, als nach einem Blitzeinschlag das Schloss niederbrennt.
Zurück bleibt eine Ruine. Bis in die 70er/80er Jahre des 20. Jhdts., als zarte Reparaturen vorgenommen werden. Erst 2007, als die Ruine in der Besitz der Stadt Bakovo and Jizerou übergeht, beginnt eine schrittweise Restaurierung.
Fehlt also noch eine der Ikonen der Moderne, die Vila Volman. Es gab für die Woche nur einen Timeslot für genau heute um 14:00 Uhr in Tschechisch. Aber egal, es geht mir bei der Buchung nicht um eine Führung, sondern darum, in dem Gebäude zu sein, es zu sehen und meine Fotos machen zu können. Und dazu brauch ich ja grundsätzlich keine Führung😊. Scheint der Guide genauso zu sehen, denn während sie noch auf die ganzen Interessenten wartet bzw. um sich schart sagt sie, dass wir uns doch einfach schon mal umsehen können. Super, genauso wollte ich das. Alleine rumlaufen ohne Menschen zwischen den Bildern von der ikonischen Villa.
Ein Juwel moderner Architektur, ein Juwel des Funktionalismus. 1938 von den Avantgarde-Architekten Karel Janů und Jiří Štursa im Auftrag des Fabrikbesitzers Josef Volman entworfen. Josef Volman (1883 – 1943), Gründer einer Werkzeugmaschinenfabrik in Čelákovice, 20 km östlich von Prag, wollte eine repräsentative Villa.
Große Inspiration und Vorbild für die Architekten sind natürlich und sichtbar Le Corbusier und die Architekten der Zeit.
Scharfe Linien, hohe Transparenz, organische Elemente und klare Farben ergeben ein modernes, harmonisches Ensemble. Schlanke, glatte Oberflächen kontrastieren mit traditionellem Mauerwerk und Travertinverkleidungen. Im Inneren dominieren Marmor, Chrom, exotische Hölzer. Die Terrassen verbinden das Haus mit dem umliegenden Park ästhetisch und funktional. Modern, harmonisch, edel, klar ist die Vila Volman.
Sehr spannend ist die bewegte Geschichte der Vila:
Volmans Entscheidung, eine luxuriöse moderne Villa als Teil des gesamten Geländes am nordwestlichen Stadtrand von Čelákovice zu bauen, stammt aus dem Jahr 1937. Der eigentliche Bau fand 1938-1939 statt, er und seine Tochter Ludmila zogen in die Villa ein. Nach der erzwungenen Abreise der Familie nach der kommunistischen Übernahme im Jahr 1948 wurde das gesamte Gebiet von der TOS Čelákovice National Enterprise – seiner ehemaligen Fabrik – erworben.
Das Gebäude wurde für verschiedene Feiern, kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen und von 1952 bis 1990 als Kindergarten für die Kinder der Mitarbeiter des nationalen Unternehmens genutzt.
Das gesamte Gelände wurde 1979 in die Zentrale Liste der unbeweglichen Kulturdenkmäler aufgenommen, und zwischen 1980 und 1982 wurde die Villa renoviert, was der ursprünglichen Qualität der Innenräume allerdings nicht zuträglich war.
Nach 1990 wurde das Haus infolge des Wiedergutmachungsverfahrens nicht mehr genutzt und fiel in einen fast irreparablen Ruin, dass der Nordflügel vom Abriss bedroht war. Alle Geräte, einschließlich Installationen und Einrichtungsgegenstände, verschwanden aus dem Gebäude. Ein kulturelles Denkmal von weltweiter Bedeutung wurde Opfer von Plünderungen und Vandalismus.
1996 wurde die Villa von einer Gruppe von Unternehmern aus Čelákovice gekauft, die zu Investoren in einem außergewöhnlichen Wiederaufbauprojekt wurden, das darauf abzielte, sie in ihrem ursprünglichen Glanz wiederherzustellen. Die Fortsetzung von Volmans Ingenieurtradition war für die Restaurierung der ursprünglichen Fabrik und die Präsentation ihrer außergewöhnlichen architektonischen Qualitäten verantwortlich.
Das Restaurierungsprojekt wurde TAK Architects anvertraut und das Team unter der Leitung des Architekten Marek Tichý begann eine anspruchsvolle Wiederaufbauphase, die bis 2018 dauerte. Dieses Projekt wurde auch mit dem Jurypreis für die sensible Rekonstruktion eines verwüsteten Denkmals im Wettbewerb Gebäude des Jahres 2016 ausgezeichnet. Die Monographie „Volman’s Villa – A Jewel of Interwar Architecture“ wurde 2020 veröffentlicht (Autoren: Jolana Tothová, Marek Tichý, Radomíra Sedláková, Magdalena Kurfürstová; veröffentlicht von Argo) und dokumentiert mehr als fünfzehn Jahre verschiedener Bemühungen im Zusammenhang mit der Restaurierung und dem Wiederaufbau der Villa.
Im September 2022 trat Villa Volman dem renommierten globalen Netzwerk von ICONIC HOUSES bei und wurde für Besucher geöffnet. Quelle
Und hier noch ein O-Ton von eben jenem Architekten und Mitautor Marek Tichý:
The building is a testament to the integration of Czechoslovakia into the European avant-garde, its architecture inspired by the great names of its time and by scientific theories of construction. But for me it is much more than that, it is an authentic work, full of artistic expression. On the outside, a house with a clear concept and order, inside a relaxed composition of shapes, materials and colours that works with light as a fourth dimension. Thus offering a different and unique perception of space at every time of day. Quelle
Und damit ist eine knappe Woche Harrachov auch schon wieder rum, Freitag Check Out und auf nach Prag. Mit kleinem Umweg über Liberec, den markanten Fernsehturm besuchen. Problem: der Sessellift wird gerade einer Wartung unterzogen. Dann muss das ausfallen, eine Wanderung hatten wir nicht vorgesehen, es geht also weiter direkt nach Prag.
Das Hotel ist auf der Kleinseite, Halbinsel Kampa, 150 Meter zur Karlsbrücke, 50 Meter zum Moldauufer. Besser geht’s nicht, insbesondere weil es einen Parkplatz direkt vor dem Hotel gibt. Das Hotel liegt direkt am Seitenkanal Čertovka, morgens schwimmen Enten drauf rum, Idylle pur.
Auf geht’s in die Josefsstadt, dem alten jüdischen Viertel. Denken wir so und gehen los, das Wetter ist etwas durchwachsen. Ändert sich aber schlagartig zu einem hartnäckigen Schauer. Kurzer Zwischenstopp in einem Gasthaus, irgendwann lässt es nach.
Seit dem Mittelalter wurden Juden hier ghettoisiert, getrennt von der übrigen Bevölkerung. Bekannte Muster der Ausgrenzung. Erst 1848 erhalten die Juden in Böhmen allgemeine Bürgerrechte und dürfen sich nun uneingeschränkt in ganz Prag niederlassen. Dafür wird das Viertel zwischen 1893 und 1913 abgerissen, übrig bleiben nach Protesten der Jüdische Friedhof, sechs Synagogen, das Jüdische Rathaus. Erbaut wird an der Stelle ein finanziell lukratives, zentrumsnahes und repräsentatives Jugendstilviertel.
Der Alte Jüdische Friedhof ist einer der bekanntesten Europas. Vom 15. Jhdt. bis 1787 ist es die Hauptbegräbnisstätte der Prager Juden. Bis heute hat er seine mittelalterlichen Ausmaße, Erweiterungsmöglichkeiten im Ghetto gab es nicht. Aus Platzmangel begrub man die Verstorbenen in bis zu zwölf Schichten, so hat er trotz seiner kleinen Fläche von nur einem Hektar über 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen.
Anschließend die Altneu-Synagoge aus dem 13. Jhdt., noch heute das religiöse Zentrum der Prager Juden, weiter zur Pinkas-Synagoge aus dem 16. Jhdt., die nun eine Gedenkstätte für den Holocaust ist für die 78.000 tschechischen Juden, die die Nazis nicht überlebten.
Am nächsten Tag bringt uns die Zahnradbahn hoch auf den Petřín-Hügel zum kleinen Eiffelturm mit dem überragenden Blick auf die Stadt. 1891 wird er gebaut, als kleiner Nachbau des Eiffelturms. Knapp 67 Meter hoch, 299 Stufen oder ein kleiner Fahrstuhl bringen an die Spitze.
Entlang des Strahov Klosters, anschließend ein Kaffee in einen hübschen kleinen Innenhof, so kommen wir zum Hradschin. Es ist übervoll, nervig. Also nicht rein in den Dom und leider auch nicht ins Goldene Gässchen, für das mittlerweile Eintritt genommen wird und wo es auch übervoll ist.
Die Straßenbahn bringt uns zur Karlsbrücke, die ja nur paar Meter vom Hotel entfernt ist. Den schönsten Blick hat man von den beiden Brückentürmen. Und wieder sind knapp zehn km auf der Uhr: komoot.
Abends essen im Gotika direkt an der Moldau. Ganz neugierig beäugt von Nutria und Co. Was man so alles entdecken kann am Wasser.
Abschließend besuchen wir noch Prags schönste Synagoge, die Spanische Synagoge aus dem 19. Jhdt.
Und schon soll es nach Hause gehen. Nicht aber ohne einen Stopp in Theresienstadt.
Ursprünglich eine alte Garnisonsstadt, mit der Kleinen Festung, die die Nazis ab 1940 in den Vernichtungsapparat integrierten.
Vier Aufgaben waren für das KZ Theresienstadt vorgesehen: Gestapo-Gefängnis, Transitlager auf dem Weg in die Vernichtungslager, Vernichtungslager v.a. für tschechische Juden und zeitweilig als angebliches „Altersghetto“. Insgesamt wurden etwa 140.000 Männer, Frauen und Kinder in das Theresienstädter Ghetto deportiert.
Es gibt sicherlich schönere Urlaubsenden, aber so ist das nun mal.