PRAG – Jahreswechsel : 1992 / 93

Anfang des Jahres im bitterkalten und fürchterlich versmogten Prag wird mir klar, dass recht schnell ein Wiederholungsbesuch fällig ist. Nobbi hat Bock, Mutti und Vati ebenfalls und so geht es mit dem Zug in die Hauptstadt.

Die Stadt ist noch im Umbruch, touristisch noch nicht so überlaufen, allerdings sind dafür auch nicht so leicht Unterkünfte zu bekommen. Ein Tipp von einem Kommilitonen soll zum Ziel führen – ein ganz schlechter Tipp. Erst stehen wir wie doof am vereinbarten Treffpunkt, wohin erst nach verschiedenen Telefonaten jemand kommt, dann ist die Wohnung für Mutti und Vati deutlich unter Durchschnitt. Wenigstens ist die Unterkunft für Nobbi und mich okay, allerdings auch arschweit draußen. 

Altstadt, Wenzelsplatz oder Jüdischer Friedhof – wir treffen uns immer irgendwo im Zentrum und dann wird die faszinierende Gegend erkundet. Prag ist ja sehr kompakt und gerade die Altstadt verlangt nach mehr als einem Besuch.

Ganz weit vorn ist natürlich der Hradschin, der sich in den Tagen eigentlich durchgängig in sonnigstem Winterlicht zeigt. Der Veitsdom, die St.-Georgs-Basilika, der Vladislavsaal, das Goldene Gässchen oder der Ehrenhof – auf gut 600 Metern Länge lässt sich extrem viel entdecken.

Cool sind irgendwie auch das U Fleků und auch das U Kalicha, aber wir reden hier auch von 1992/93, mittlerweile ist das wohl eher unerträglich dort. Eine Verabredung mit dem braven Schwejk an dieser historischen Stelle – heute no way. Er würde sich mit Grausen abwenden.

Also lieber auf zur Kleinseite, insbesondere hoch zum Kleinseiter Eiffelturm mit seinem sensationellen Blick auf die Goldene Stadt. In dem güldenen Winterwetter macht sie ihrem Namen alle Ehre.

Oder 30 km raus zur Burg Karlštejn, 1348 von Karl IV. gegründet als Schatzkammer der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Eine bewegte Geschichte hat die Burg hinter sich, Belagerungen, verschiedene Burgherren und schließlich ein Umbau im 19. Jhdt., der der Burg das heutige Aussehen einbringt.

Und immer wieder zieht es uns zur Kleinseite und natürlich zur Karlsbrücke, die Altstadt, Moldau und Kleinseite zu einem einzigen großen Kunstwerk vermählt. So gesehen ist es fest zwangsläufig, dass wir am Fuß der Karlsbrücke in das neue Jahr hinübergleiten. Mit drei Gängen und guten tschechischem Bier und Prager Schinken kurz vor Mitternacht.

Damit geht dann der dritte längere Prag-Besuch nach 1989 und 1992 zu Ende. Davor waren nur Tagesausflüge,

2 commenti su “PRAG – Jahreswechsel : 1992 / 93

  1. Nobby sagt:

    Super geil dass du noch die Bilder nach all der Zeit hattest

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