ČSSR – Beskiden – Juli : 1976 – Update mit Dias

Muttis und Vatis Einrücke des Urlaubs in der Hohen Tatra sind offensichtlich die besten, denn nur ein Jahr später geht es wieder in die ČSSR. Die Beskiden sind das Ziel. Um genau zu sein geht es nach Rožnov pod Radhoštĕm. Diesmal sind wir in der heutigen Tschechischen Republik unterwegs, ca. 700 km von Genthin entfernt.

Wieder sind die Märchenbücher mit an Bord des bis in den letzen Winkel vollgepackten Trabis. Vielfach belächelt ist er liebgewonnener und zuverlässiger Begleiter. Der auch mal seine Auszeit brauchte, leider auch einmal kurz nach dem Start Höhe Lehnin. Mitten in der Nacht losgefahren und dann nach 50 Kilometern gestrandet wegen der Lichtmaschine. Hilfe naht erst in Michendorf – es wird irgendwie immer ein besonderer Rastplatz für mich bleiben.

Auch hier wird wieder viel gewandert, u.a. zum Helfštýn oder zur Burg Hukvaldy. Schwer verliebt habe ich mich in die Burg Helfštýn, der Traum von einer Ritterburg mit Zugbrücke, Türmen, Mauern und verschiedenen Burghöfen. Ich weiß nicht, wie groß die Burg heute sein mag, ich hab sie mit Kinderaugen gesehen und es war der Inbegriff des Ritterabenteuers. Laut Wiki dürfte die Burg immer noch schwer beeindruckend sein, Zeit da mal wieder hinzufahren. Sicher weiß ich hingegen nicht mehr, warum mir Hukvaldy nicht so sehr gefallen hat. Dafür Kerstin aber umso mehr und so hatte jeder seine Lieblingsburg.

Den Radegast finde ich dann zuerst gar nicht so bedrohlich, obwohl die Skulptur auf dem Radhošť schon bissel bedrohlich aussehen will. Der Radegast ist der slawische Gott des Feuers und des Lichts, er ist der Sonnengott.

Die Wanderung hoch zum Gipfel war jetzt – soweit ich mich erinnere – ganz cool, geht ja nicht allzu weit hoch mit 1.129 Metern. Aber vielleicht war doch alles an dem Tag zu viel: die Sonne, der Weg, der Radegast selber, der Gott des Lichts?

Jedenfalls schmecken Schweinebraten und Knödel noch ganz gut, nur schade, dass ich sie Kurz später auf der Eingangstreppe den neuankommenden Touristen entgegenkotze, immerhin sind wir noch rechtzeitig raus aus dem Restaurant, Mütter sehen sowas natürlich rechtzeitig.

Der nächste Tag im Arsch, ich liege in Roznov auf der Couch und werde gepflegt. Kinder brauchen so was. Aber es bleibt in den nächsten Tagen noch genug Zeit für die Schlösser Vizovice oder Kromĕříž. Oder das Freilichtmuseum in Roznov.

Olomouc ganz in der Nähe steht auch noch einmal auf dem Programm, diesmal aber eher die Stadt. Und dann bleibt noch ein Highlight mit Litomyšl, dem Geburtsort von Bedřich Smetana, der mit der Moldau. Ein tolles Renaissanceschloss und insgesamt eine hübsche Stadt.

Sehr nachhaltig ist dieses Litomyšl, vor allem das Renaissanceschloss, bei dem ständig Pinguine über den Hof laufen. Die natürlich keine Pinguine sind, sondern nur Frackträger, aber Kinder – mindestens Kinder – haben das Recht, die Situation völlig albern und unfassbar lustig zu finden. Insbesondere, wenn die so gar nicht dahin passen in der Situation, denn die ist weder feierlich noch sind die in Begriff ein Konzert zu besuchen. Museumsbesuch nachmittags mit Pinguinen:-)

Sehr cool ist auch das Automuseum der Tatrawerke.

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