Auf eine der originellsten Geburtstagsfeiern der letzten Zeit darf ich mich Ende Oktober freuen. Kirsten hat eingeladen in die Glarner Alpen.
Wandern in den Schweizer Alpen, überhaupt die Schweizer Alpen, bisher habe ich es ja nur nach Zürich und Basel geschafft. Der Einladung folge ich also mit mehrfacher Vorfreude. Quasi um zu bestätigen, dass es einfach nur ein sehr gutes Wochenende werden kann, bin ich exakt zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort in Obmoos. Trotz 300 Kilometern Anreise, trotz Freitagsverkehr, trotz Grenze, trotz dichten Verkehrs um Zürich herum. Kirsten sammelt meine Sachen ein und holt weitere Mitwanderer vom Bahnhof ab. Ich entscheide mich, von der Talstation Elmbahnen die Strecke hochzulaufen zur Dieli-Hütte. 523 Höhenmeter, 1,5 h soll es dauern. Die Wolken hängen tief, aber es regnet nicht. Geht also.
Die Dieli-Hütte ist eine großartige Wahl. Es fehlt an nichts, es ist ausreichend Platz für die dreizehn Erwachsenen, drei Kinder und zwei Hunde und am Abend, als die Wolken ein wenig aufreißen, bekommen wir eine Ahnung von der großartigen Lage. Das und der Wetterbericht lassen für den nächsten Tag hoffen. Das ist aber im Moment fast egal am offenen Kamin mit einem Glas Wein in der Hand oder einem Bier und entspannten Geburtstagsgästen.
Grandios fängt der nächste Tag an. Entspanntes Frühstück. Dann geht’s ans Wandern. Von 1.500 Metern auf 2.117 Meter und wieder runter. Sonnenschein, beste Panoramasichten und eine spannende Strecke. Klingt so einfach. Waren aber schon einige recht steile Abschnitte dabei. Aber das grandiose Wetter und die grandiosen Berge treiben uns voran. Und so verbringen wir einen grandiosen Tag in den Glarner Alpen.
Nicht alle wollen so viele Höhenmeter. Aber die Alpen bieten ja für jeden Geschmack etwas Passendes. Außerdem muss noch was besorgt werden für das abendliche Käsefondue. Geht ja nicht ohne in der Schweiz. Deutlich zu früh geht es einen Tag später über den Klausenpass und Luzern nach Deutschland zurück, aber mit den Bildern der Wanderung im Kopf und dem Wochenende im Herzen vermag das nicht nachhaltig zu überzeugen.
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Ein knappes halbes Jahr später geht es wieder in die Schweizer Alpen. Von Konstanz aus besuche ich Kirsten und Micha, diesmal nicht in den Glarner Alpen, sondern in Uetikon bei Zürich. Netter kleiner Ort am Zürisee. Eine knappe Stunde, mehr braucht‘s nicht, und wir sind in den Alpen. Rauf mit der Bahn auf den Flumser Berg auf 2.020 Metter. Komplett schneebedeckt ist er, kaum verwunderlich im März. Grandioses Panorama. Von oben schlagen wir uns mit unseren Schneeschuhen durch die Gegend bis zum Startpunkt zurück. Beste Erholung. Die grundsätzliche Lebensqualität in der Schweiz ist schon stark. Ein weiteres grandioses Wochenende in der Schweiz, ich hoffe, Kirsten und Micha wohnen noch ein wenig länger in Uetikon:-)