ČSSR – Hohe Tatra – August : 1977

Und wieder geht’s knapp 1000 Kilometer in die ČSSR in den Urlaub. Zum zweiten Mal in die Hohe Tatra, diesmal ist die Unterkunft in Poprad. Wir fahren in die Karpaten.

Klar sind auch hier wieder die Märchen am Start. Die sind aber nicht dafür verantwortlich, dass sich der Trabi teilweise im max. zweiten Gang die Berge der Karpaten hochquälen muss. Der Motor hat zarte 24 PS, nicht so ganz viel. Zwar hat der Trabi auch nur 650 kg Leergewicht, aber besonders leistungsstark ist der Motor halt nicht. Und immer der Blick auf die nächste Tankstelle, bei einem Tankvolumen von 26 Litern nicht ganz unwichtig. Aber er ist über Jahre, den ersten Trabi fuhren wir satte 15 Jahre, ein zuverlässiger Begleiter.

Zu den Märchen: Später, im Studium habe ich u.a. die Literaturwissenschaft als Nebenfach, da besuche ich aus Spaß an der Freude mal ein Seminar zum Thema Märchen und erliege genau dieser Faszination wieder. Bewusst, mit Anlauf, mit Freude. Nur, dass ich lerne, zwischen Volksmärchen und Kunstmärchen zu unterscheiden. Und ich weiß jetzt, dass eines der schönsten Märchen, die Eiskönigin von Hans Christian Andersen, ein Kunstmärchen ist.

Und das Mädchen mit den Schwefelhölzern und das Märchen vom standhaften Zinnsoldaten. Hm, mir fällt gerade auf, dass die Andersen-Märchen bei mir immer noch ganz weit vorn sind. Und seit April die Geschichten aus 1001er Nacht, aber das hängt mit dem Iran-Urlaub zusammen und ist daher schon wieder ein anders Thema.

Zurück zum Urlaub. Auch hier wurde wieder viel gewandert, einige Wanderungen zusammen mit Janskys, die gemeinsam mit uns hier urlaubten. Einmal ging es sogar so hoch in die Berge, dass es bis an den Schnee heranging, für mich als kleiner Bub damals ein großes Wunder. Schnee im Sommer – damals unvorstellbar für mich.

Es ging zum Skalnate Pléso, vorbei an der Baude Kapitän Nalepku, zum Sliesky Dom. Unvergessen und absolut krass eine Wanderung im Slowakischen Paradies (Slovensky Raj). Zu der gehörte auch ein Weg hoch oben am Rande einer Schlucht – direkt unter uns der Gebirgsfluss. Der Tritt waren paar windschiefe Gitterroste und zum Festhalten ein paar Eisenketten in die Felsenwand gehauen. Mutti und Vati geben uns Kindern zusätzlichen Halt – ein Vergnügen war das sicher nicht wirklich.

Sehr gut gefallen uns auch Levoča, eine hübsche kleine Stadt, und Červený Kláštor, ein landschaftlich reizvoll gelegenes Kloster an der Grenze zu Polen.

Auf der Rückfahrt galt es noch, Oravský Hrad einen Besuch abzustatten, einer äußerst schick gelegenen Burg.

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