Zum weltbewegenden Ereignis des 100 jährigen Bestehens des ÖFB kam dieser auf die brillante Idee, den DFB als Spielpartner einzuladen. Zu diesem Zeitpunkt ging das Ordern von Karten noch recht problemfrei; ohne großen bürokratischen Aufwand, ohne verschlampte Bestellungen, ohne Zwangseintritt in den unsäglichen Fanclub Nationalmannschaft.
So kommen wir zum ersten Auftritt unseres neuen Bundestrainers Klinsmann, der den in meinen Augen mehr oder weniger peinlichen Völler nach der glücklosen EM beerbte. Per Nachtexpress ging es für schlanke 29,– € nach Wien. Nach dem ersten Schnuppern in der Stadt und vor allem der Begrüßung anderer BSer, die nicht den Nachtzug genommen hatten, die erste Überraschung im Hostel, das in unserem Bereich eine Wohneinheit aus 12 Betten, unterteilt in drei Zimmer hatte. Problem war nicht, dass nur eine Dusche, nur ein Klo da waren, Problem war, dass eine der Schlafeinheiten als Durchgangszimmer angelegt war. Etwas merkwürdig, aber egal, unser Zimmer war’s ja nicht.
Recht schnell finden wir in der Nähe des Doms eine hervorragende Gelegenheit, uns auf das bevorstehende Ereignis einzustimmen. Erwartungsgemäß sind wir auch nicht die einzigen. Später im Praterstadion, mittlerweile ja nach dem legendären Ernst Happel benannt, erwartet uns nicht nur ein Feuerwerk (ja ja, der Hunderste), sondern tatsächlich ein Live-Auftritt von Opus. Deren Live-is-life-Stampfer von 1985 hat überlebt, aber wer hätte gedacht, dass die zugehörige Band ebenfalls noch lebt. Im anschließenden Spiel zeigte sich – Ausscheiden hin oder her – dass Deutschland einfach den besseren Fußball spielt. Glattes 3:1.
Klar formulierter Punkt des Wien-Trips ganz klar auch das Ablaufen der touristischen Highlights. Fing an mit dem Dom, später Hofburg, Oper, Rathaus, Hundertwasserhaus. Ein ordentlicher Fußmarsch, der sich in dieser Stadt aber allemal lohnt. Abgesehen davon ist es eine hervorragende Möglichkeit, die Zeit vor Abfahrt des Nachtzuges sinnvoll zu nutzen.