Es ist das Geburtstagsgeschenk für die Ma zum 88. Geburtstag, welches wir heute einlösen. Ohne Führung kommt man nicht in die Lost Places, wir buchen also eine Führung in der Alten Chirurgie und eine im Alpenhaus vor. Und werden kein bisschen enttäuscht. Faszinierende Gebäude, faszinierende Geschichte(n).
Zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichtet. Die Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten waren einer der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland.
Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 ha. Es wurden Lungenheilstätten gebaut, aber auch Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. 1898 bis 1902 war die erste Bauphase, 1908 bis 1910 die zweite. Hier wurde die Bettenzahl von 600 auf 1200 erhöht. Dritte Bauphase war von 1926–1930. Heute holt sich in weiten Teilen die Natur das Areal zurück. Gleichzeitig wird vieles für Erhalt und Nachnutzung getan.
————————————————–
Im I. und II. Weltkrieg waren Heilstätten Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten. Es waren wohl 17.500 Rekonvaleszenten hier. 1942 wurde ein Ausweichkrankenhaus für Potsdam errichtet.
Nach dem II. Weltkrieg – die Heilstätten wurden teils schwer beschädigt – wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen. Bis 1994 waren sie das größte Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee im Ausland. Von Dezember 1990 bis März 1991 auch Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker.
Am 11. September 2015 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Frauen-Lungenheilstätte der erste Baumkronenpfad in Brandenburg eröffnet. Schon der allein macht Spaß.
Verschiedentlich sind die Heilstätten Motiv für Filmproduktionen: Polańskis Der Pianist, Operation Walküre mit Tom Cruise uvam.
Infos nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Beelitz-Heilst%C3%A4tten
Tickets und Übersicht hier: https://baumundzeit.de/
————————————————–
————————————————–