Der HARZ im Tiefschnee

Wenn man beim Wandern an seine Grenzen kommt:-)

Rund um Wieda sollen ein paar Stempel eingesammelt werden und am Bahnhof Stöberhai ist noch alles okay. Kurz danach aber wird es anstrengend, es geht fast ausschließlich durch unberührten Tiefschnee. Es zieht sich bis zur ersten Stempelstelle, Stöberhai ist es. Der 3-km-Anstieg ist es gar nicht, es ist der unberührte Schnee, in den wir bei jedem Schritt einsinken. Es wird der am härtesten erwanderte Stempel meiner noch jungen Sammlerkarriere. Und auch Rocky, gerade auf dem Wege zum Wanderkaiser 4.0, weiß von kaum anstrengenderen Touren zu berichten.

Wenig später kommt ein winzig kurzer Abschnitt, der beräumt ist und wo es nicht durch den Tiefschnee geht. Wir wähnen uns in Sicherheit und auf einem guten Wege. Aber schwer getäuscht, es geht umgehend wieder in den Tiefschnee. 30 cm tiefer unberührter Tiefschnee. Schön anzusehen zwar, denn wir haben schicken Sonnenschein, aber einfach schwer zu laufen. Versinken wir mal bei einem Schritt nur zarte 10 cm, können wir uns sicher sein, dass es mit dem nächsten Schritt wieder 30 cm in den Schnee geht.

Die obere Schicht ist faszinierend anzusehen so unberührt, aber sie hat eben ihre Tücken, über weite Strecken ist sie verharscht und ritzt mir an einer Stelle das Schienbein. Später messen wir nach, wir wollen sicher sein, ob unsere Schätzungen stimmen. Es sind 30 cm!

Es wird die härteste Wandertour, 18 km lang, wir wollen uns ja nicht mit dem einen Stempel begnügen. 15 km davon geht es durch Tiefschnee, durch den wir uns unsere Spuren bahnen. Und sind doch mal Spuren im Schnee, nutzen sie uns meist nicht gar so viel, weil eine andere Schrittlänge.

Die Waden brennen, später der ganze Körper. Am Ende sind wir froh, die Runde geschafft zu haben, aber wie der Körper eben so ist, nach einer kurzen Erholungsphase sind wir irgendwie auch glücklich, uns durch genau diese Bedingungen gekämpft zu haben.

Am Folgetag in der Ecke Wernigerode / Armeleuteberg sind die Wege meist okay, hier sind und waren denn doch ein paar Leute unterwegs, die Wege sind quasi gespurt. Nur ein Abschnitt kommt recht unvermittelt, der hier unten. Erinnerungen an den Vortag, zum Glück aber sind es nur 500 m, die es durch diese unberührte Schneedecke geht.

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