Israel habe ich schon lange mal wieder vor, Tel Aviv war ich noch nicht, zudem harrt Jordanien seit längerem der Umsetzung, immer wieder auch von Armin nachdrücklich empfohlen.
Am 28.12., nach dem Weihnachtsfest, geht’s los, erstes Ziel ist Flughafen Akaba, wobei ich den sofort links liegen lasse, um mich gleich gen Wadi Rum zu orientieren. Die Wüste ist ne Stunde entfernt, Awad vom Wadi Rum holt mich ab und bringt mich zur ersten Unterkunft.
Die ist in Wadi Rum Village, Heimat der Beduinen. Da es bei Ankunft dunkel ist, ist hier nicht so viel mit orientieren, abgesehen davon fährt mich Awad auch direkt auf seinen Hof, wo es erst mal am offenen Feuer was zu essen gibt und Bedouine-Tea, eigentlich nur schwarzer, gesüßter Tee und doch so viel mehr. Willkommen bei den Beduinen, willkommen Gastfreundschaft.
Und schon geht’s los ins Wadi Rum. Awad hat für sein Camp draußen in der Wüste ein paar Übernachtungsgäste, die werden auf die Jeeps verteilt, schön hinten drauf zu viert. Nisha aus Nepal, Lukas und sein Kumpel aus Litauen und ich. Awad mit seinem Sohn gibt den Fahrer.
Das Village liegt mitten in der Wüste, keine Anfahrt oder so, direkt rein ins Abenteuer. Durch die weite und markant-farbige Wüste geht’s zu verschiedenen Punkten. Wer den Marsianer mal gesehen hat, weiß in etwa, was wir da so vor uns haben, die Weite besticht, die Farben bestechen, der ultraklare Himmel besticht. Und es ist ja eben nicht nur diese Sindbad-Sandwüste mit den Namibia-Dünen, die es gibt, die hier hat viel viel viel Sand von hellgelb über ockerfarben bis ins rötlich-braune und nebendran noch einige Steine und Felsformationen von beachtlicher Größe. Schick hineindrapiert sind sie in die Landschaft, es geht von einem Panorama zum nächsten.
Es ist nicht so, dass wir einfach von Punkt zu Punkt fahren, unsere Fotos machen und weiter geht’s. Wir bekommen hier an den jeweiligen Punkten schon ordentlich Bewegung, ordentlich Strecke, ordentlich Höhenmeter. Die Felsen sind schon knackig.
Wadi Rum liegt ungefähr auf 800 m, der höchste Berg geht allerdings auf 1.854 m. Bizarre Berge aus Sandstein, auf Granit gelagert, und dazwischen viel viel Sand. Magisch.
Vor ca. 30 Mio Jahren entstanden, die Afrikanische und die Arabische Platte arbeiten sich hier aneinander ab, von oben drückt die Ägäische Platte, von rechts die Iranische. Entstanden ist der Große Afrikanische Grabenbruch (Great Rift Valley), zu der das Rote Meer, der Golf von Akaba und eben auch der Jordangraben mit dem Wadi Rum gehören.
Der Grabenbruch zieht sich weiter, der Ost- und Zentralafrikanische Graben schließen sich an mit Viktoriasee, Tanganjikasee und Malawisee. Aber das nur am Rande.
Handelsrouten zogen sich schon lange durchs Wadi, heute kommen die Touristen. Und ab und an eine Filmcrew.
In der Nähe vom Lawrence-Haus hält Awad die Zeit gekommen für ein kleines Dinner. Was heißt klein? Vom offenen Feuer gibt es Bedouine-Tea und noch nie hat Tee besser geschmeckt. Und während wir uns bissel kennenlernen zaubern Awad und sein Sohn Hammad ein 1-a-Dinner. Feinster Tomateneintopf mit Chicken, Fladenbrot, Hummus, Beilagen. Das Leben kann so schön sein.
Weiter geht die Tour, die keine Langeweile kennt, keinen Sättigungsgrad erreicht. Durch zwei Canyons schickt uns Awad und dann ist sogar noch die Möglichkeit zum Sandsurfen. Nehmen die Mitfahrer gerne mit, ich begeistere mich an den Schatten, die die langsam tiefer stehende Sonne zaubert. Jeder kommt auf seine Kosten.
So soll es dann auch sein als Awad ein weiteres Mal seine Decke ausbreitet und zum Tee bittet. Wir warten auf den Sonnenuntergang. Der kommt dann recht schnell, hier geht die Sonne einfach schneller unter als bei uns 13 Breitengrade höher. Von Island weitere 14 Breitengrade höher ganz zu schweigen. Wir hatten den ganzen Tag besten Sonnenschein, so ist es auch jetzt, als die Schatten länger und länger werden und nach und nach einzelne Felsen und den Wüstensand wechselweise in wonnewarmes gülden-rötliches Licht tauchen und langsam im Schatten verschwinden lassen. Der Sonnenuntergang be- und verzaubert.
Abschließend geht es zum Camp mitten im Wadi Rum, um das offene Feuer herum gibt es noch einmal was zu essen. Währenddessen hat sich die Dunkelheit vollends ausgebreitet und zaubert einen Sternenhimmel ans Firmament, wie ich ihn in dieser Reichhaltigkeit noch nie gesehen habe. Wahnsinn. Unfassbar. Überwältigend.
Wir haben eben klarsten Himmel schon den ganzen Tag über und so auch in der Nacht. Hat aber den zusätzlichen Effekt, dass es, wenn die Sonne denn mal weg ist, empfindlich kalt wird. Das kann Wüste ja auch, vergisst man ja manchmal. Und obwohl ich mich vorbereitet habe oder meine, dies ausreichend getan zu haben, wird die Nacht zu einer echten Herausforderung. Un-fass-bar kalt, unfassbar, mit drei Decken geht’s dann.
Einschub: Von Skorpionen keine Spur, zum Glück. Hab ich ja ziemlichen Respekt vor und verbinde ich mit Wüste. Find die Tierchen ja schon i-wie schön oder zumindest interessant, aber das hilft ja auch nicht weiter, wenn so einer mal mit seinem Stachel rumfuchtelt.
Ich lerne übrigens später im Petra-Museum, dass hier wohl schwarze und weiße Skorpione rumkrabbeln und dass, je größer die Schere oder der Skorpion selber, desto ungiftiger. Was nicht gesagt wird: wie erkenne ich nu, ob der eher groß oder klein ist, wenn er denn mal vor mir stehen sollte?
Und ich lese weiter, dass den Beduinen früher viele Babys durch Skorpionstiche weggestorben sind. Um dem vorzubeugen, fangen sie mittlerweile Skorpione, trocknen sie und zermahlen sie zu feinem Pulver, das sich die stillende Mama um die Brustwarzen reibt. Beim Säugen bekommen die Babys ihre Dosis und werden immunisiert gegen Skorpiongift.
Woanders lese ich, dass die Beduinenmütter die Kleinkinder von eher ungiftigen Skorpionen stechen lassen, damit sie Antikörper bilden. Für den Fall der Fälle.
Dem erwachenden Morgen wohnt dann ein überwältigender Zauber inne. So wie gestern die Sonne nach und nach einen Schatten über die Berge gelegt hat zieht sie nun diesen Vorhang bedächtig hoch und verleiht der Szenerie einen unbeschreiblichen Glanz. Der Sternenhimmel gestern Nacht war schon sehr besonders, der Morgen indes toppt das irgendwie noch. Der erwachende Tag, eiskalt und doch voller Wärme, voller Schatten um das Camp und gegenüber auf den Felsen die Sonne, die den Schatten schon vertreibt, die unendliche Stille, die zart durchbrochen wird vom erwachenden Camp. Ein Moment vollkommenen Glückes.
Dann laufen mir auch noch paar Kamele ins Bild, mehr Wüstenfeeling geht ja kaum. Wahrscheinlich sind es genau die Kamele, die eine Stunde später vollgehängt mit folkloristischem Gedöns die Touristen durch die Gegend schleppen, aber für das morgendliche Bild zählt das ja noch nicht.
Da wir vier als nächstes das gleiche Ziel haben, nehmen wir uns ein Taxi nach Petra, kostet 10 JD pro Nase (bissel mehr als 10 €), was für 2h Fahrt okay ist. Dann trennen sich unsere Wege.
Einchecken im Hotel in Petra kann ich zu so früher Stunde noch nicht, also ab ins Weltkulturerbe. Eintritt ist mit 50 JD alles andere als billig, mit dem Jordan-Pass kostet es nix. Und man hat die Visa-Gebühren mit drin und Eintritt in paar andere Burgen, Ausgrabungen oder Museen. Lohnt sich also.
Petra ist so reich an Highlights, dass zwei Tage genau richtig sind. So kann ich auch die Wege abseits das Hauptwegs gehen, mir Zeit lassen für die Dinge und vor allem immer mal wieder innehalten bei leckerem Kaffee Cardamom, Granatapfelsaft und Halva.
Im Siq ist mit inne halten allerdings noch nicht viel, es ist das erste wirklich herausragende Highlight und man sieht dieser Schlucht ihre Entstehung an. Viel und beständiges Wasser hat eine sich windende Schlucht geschnitten von beeindruckender Schönheit, Wildheit und Abwechslung. Teilweise wirken die engen Züge der Schlucht wie Kaminzüge, an mancher Stelle schon arg zugig.
Die Schlucht endet filmreif am Schatzhaus (Al Khazna), erst ist nur ein Teil der Fassade zu sehen, ockerfarben leuchtet die Struktur durch dunkle Felsen. Nur ein paar Schritte noch und der Blick wird nach oben gezogen: Reliefs und Kapitele und eine riesige Urne, auf 40 Metern Höhe verteilt. Atemberaubend schön.
Die Fassadenstraße mit nabatäischen Gräbern schließt sich an. Fließender Übergang zu den Königsgräbern. Unfassbar viel zu entdecken, erhaben und groß und spätestens die Größe der Gräber, ja eher Mausoleen lässt Rückschlüsse auf die ursprüngliche Bedeutung der ganzen Anlage zu. Spätestens.
Und gerade von hier oben begeistert der Blick auf das Amphitheater, wie so vieles hier vollständig aus dem Felsen gehauen. 4.000 Plätze, an anderer Stelle lese ich von 7.000 Plätzen, starkes Teil, ganz starkes Teil.
Das Zentrum markiert der große Tempel, so groß wie ein Fußballfeld, recht viel ist erhalten, so dass sich die Dimensionen recht gut nachvollziehen lassen. Da die Säulen 15 Meter hoch sind, lässt sich vermuten, dass der Tempel insgesamt mind. 18 Meter hoch war.
Ein paar Kaffee Cardamom später geht es 788 Stufen hoch zum Highlight von Petra: das Kloster (Ad Deir). 47 Meter breit, 48 Meter hoch, eines der größten Bauwerke von Petra. In den Fels gehauen wie das Schatzhaus, aber halt noch beeindruckender.
Teils unangenehme Felsenstufen geht es hoch. Unangenehm auch die Esel, die ständig hoch und runtergetrieben werden mit Touristen obendrauf, was man jetzt den Eseln nicht vorwerfen kann, sondern, denen, die sie da durch die Gegend treiben für Geld. Unschöne Tierquälerei.
Aber das Kloster ist schon sehr geil. Bissel weiter will ich noch, rauf zum Café am Ende der Welt. Da schmeckt der Kaffee doch gleich doppelt so gut. Dann noch zwei drei andere Perspektiven von Ad Deir, schön hier. Petra begeistert mich schwer.
Petra geht auf die Nabatäer zurück. Auf der Suche nach den besten Weideplätzen, immer auf der Suche nach fruchtbarem Boden für ihre Schafe, Ziegen, Kamele waren die Beduinen ständig in Bewegung. So kommen sie ab dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. in die Region. Etablieren sich, treiben Handel, werden sesshaft. Eine Mischung aus seminomadischer Viehzucht, Oasenfeldbau und Karawanenhandel zwischen dem Toten und Roten Meer wird ihre Basis.
Wahrscheinlich sind ab 300/400 v. Chr. die Nabatäer als Zwischenhändler in den Weihrauchhandel involviert. Weihrauch hat halt schon seit Jahrtausenden seine Bedeutung und seinen Preis. Hier ist ein Umschlagplatz, Weihrauch ist hier auch heute noch ein Thema. Weihrauch, Myrrhe, Gold, Gewürze; kein Wunder, dass der Reichtum der Nabatäer stetig steigt.
Der Handel reicht bis hin nach Mesopotamien und Persien. Entscheidend dabei der Karawanenhandel, der bringt unermessliche Einnahmequellen. Und entscheidend dabei die Besetzung der wichtigen Wasserstellen und Oasen, letztlich der Handelsplätze und damit die Kontrolle der Karawanenrouten. Beste Voraussetzungen schafft ein zentralisiertes Staatsystem, die Einigung aller nabatäischen Stämme unter Führung eines Königs. Vermutlich ist der erste König Aretas I. ca. 100 v. Chr. Unter Areta III. erreichen die Nabatäer die größte politische Macht und geographischen Ausdehnung.
Aber nach ca. 200 Jahren ist es vorbei mit dem Nabatäer-Reich, welches unter zunehmenden Einfluss der Römer gerät, bis Rom mit der Besetzung dem nabatäischen Wüstenreich das Ende bereitet, ca. 100 n. Chr.
Petra, die Hauptstadt mit ihren Tempeln, Schatzkammern, Häusern und Gräbern gedeiht indes weiter. Bis 363 n. Chr. ein Erdbeben die Stadt zerstört. Das Erdbeben und veränderte Handelsrouten dürften dazu geführt haben, dass die Stadt nach und nach verlassen wird, in Vergessenheit gerät und erst im 19. Jhdt. wiederentdeckt wird. Heute sind ca. 800 Monumente erhalten.
Die Süddeutsche Zeitung hält noch eine schicke These zu den Heiligen Drei Königen und Petra bereit und i-wie deutet genau das schon auf den zweiten Teil des Urlaubs, wenn es ins Heilige Land in die Heilige Stadt geht.
Im Reich der Nabatäer „Auf die Spur ihrer Herkunft bringen einen die Gaben der Könige. Gold, Weihrauch und Myrrhe waren vorwiegend Handelsgüter der Nabatäer, die zwischen Rotem und Totem Meer ein immer noch rätselhaftes Reich errichtet hatten, mit Petra als Hauptstadt. Zumindest dürften die Gabenbringer dort, auf ihrem Weg aus dem nebulösen Morgenland dem Stern von Bethlehem folgend, gerastet haben. […]
[E]ines unterschied die märchenhaft reichen Nabatäer von anderen Völkern, und das Motiv dafür kann man sich nur als eine Art kunstsinnigen Geistesblitz vorstellen, der bis heute in Stein gemeißelt fortwirkt. Sie wollten die rauen Felswüsten ihrer Heimat in den schönen Glanz von Zauberschlössern überführen – ebenso surreal wie echt. Vielleicht wollten die Heiligen Drei Könige durch ihre Gaben genau darauf aufmerksam machen: auf das elementare Kunstschöne dieser Rätselstadt, nicht allzu weit von Bethlehems Stall.“ Vielen Dank SchAppi für das Fundstück.
Und da ich mir Petra auf zwei Tage aufgeteilt habe, bleibt am Ende noch Zeit für das informative Petra Museum, womit zwei Tage Weltkulturerbe gut gefüllt sind.
Und eigentlich dachten wir, dass sich unsere Wege getrennt haben. Nicht ganz, die Jungs aus Litauen treffe ich auf einmal wieder, als ich ich den Weg von Ad Deir wieder runter steige, schicke Überraschung. Im Hotel sind übrigens dann auch noch zwei Franzosen, die mit in dem Camp im Wadi Rum waren, wir waren da ja nicht nur zu viert dort. Denen bin ich in Petra dann ständig über den Weg gelaufen, auch ganz lustig.
Im Bus nach Amman treffe ich kurz Nisha aus Nepal wieder. Sitze dann die drei Stunden von Petra nach Amman neben einem Jordanier. Freut sich, dass ich sein Land besuche. Er erzählt bissel von sich und Jordanien während des Zwischenhaltes. Schon nicht ganz einfache Situation aktuell hier, es gibt Proteste, die sich an den hohen Benzinpreisen entzünden, aber tiefer liegen, Schulden, hohe Arbeitslosigkeit, hohe Flüchtlingszahlen, das System steht unter Druck. (Taz: „Kaum Vertrauen, kaum Freiheit“, auch hier Danke SchAppi)
Der Bus hält dann irgendwo zentral in Amman. Weiterfahrt mit dem Taxi, wir verständigen uns auf fünf JD, ist angemessen für die Strecke. Allerdings zieht sich die Fahrt nach Downtown Amman, Amman ist ein 4-Mio-Moloch mit ständigem Verkehr, gefahren wird ein- bis vierspurig, je nachdem wie’s passt. Hupen ganz wichtig, hilft aber nicht. So wie man es halt kennt. Langweilig wird’s nicht. Die Fahrt dauert ordentlich lang, fast habe ich bissel Mitleid mit meinem Fahrer. Fast. Denn er hat’s eigentlich schon mit Abfahrt verkackt. Kaum losgefahren hält er mir sein Telefon ans Ohr, Kumpel von ihm oder was auch immer will mir für den nächsten Tag gleich ne Stadtrundfahrt und weiteres Zeug verticken. Tut gar nicht erst so, als würde es ihn interessieren, was ich hier so mache. Nicht dass es mich überrascht und wirklich stört, gehört ja i-wie auch zum guten Ton hier, aber ich habe keinen Bock. Ich weiß schon, was ich hier machen will. Irgendwann gibt er dann Ruhe.
Das Hotel findet er dann zielsicher genau nicht, setzt mich in der Parallelstrasse ab, immerhin. Der Rest findet sich, auch ohne europaweite Flatrate. So geht es denn in den Silvesterabend. Keine Party, keine Knallerei, sehr fein. Islamisches Neujahr ist erst im Juli und das läuft auch anders ab, ohne Knallerei und so.
Tags drauf steht dann Amman auf dem Plan. Start am Amphitheater. Ordentlich steil das Ding, sehr gute Akustik. Wenn ich das richtig sehe, finden hier auch noch Veranstaltungen statt. Dann rauf zur Zitadelle mit römischem Herkules-Tempel. Das Archäologische Museum steht hier auch noch, haut mich aber nicht um.
Also schaue ich die Hashemi oder Talal Straße entlang. Tausende kleine Geschäfte, dementsprechend viel los hier und links oder rechts der brodelnde Verkehr. An der al-Husseini-Moschee ist der Souq Al-Sukar. Wieder einer dieser Märkte, wie ich ihn liebe, wie er einfach zu diesen Ländern gehört. Verwinkelt, wuselig, bunt. Farben und Gewürze aus tausend und einer Nacht.
Auf weitere Moscheen hab ich i-wie heute keine Lust, ich widme mich weiteren Reiseplanungen, denn es geht ja noch weiter nach Tel Aviv. Die Highlights von Amman habe ich gesehen. Wenn man in den einschlägigen Suchmaschinen nach Top 10 Amman sucht, wird einem gern mal als erstes ein Trip nach Petra angezeigt und als zweites Wadi Rum. Soviel dazu.
Die naheliegende Grenze zwischen Jordanien und Israel ist die King Hussein / Allenby Bridge, mit dem Taxi eine Stunde von Amman entfernt. Was dann kommt, ist nichts für schwache Nerven. Irgendwie alles voll mit arabischen Schriftzeichen, schön anzusehen, helfen aber bei der Orientierung nicht so unbedingt weiter. Alles voller Menschen, die Vorstufe zum babylonischen Sprachengewirr. Schlange 1 ist Passkontrolle, sollte passen. Leider nicht ganz, es fehlt noch eine so rein grundsätzliche Bescheinigung und der Nachweis der entrichteten Gebühr. Okay, erledigt. Nur stehe ich nun auf einmal ohne Reisepass da, wie von Zauberhand verschwunden hinter dem Sicherheitsglas in den Händen der Grenztrulla. Wo er aber auch nicht mehr ist. Fragende Blicke. Hilflose Gesten. Unbeantwortete Fragen.
Ich möge zum bereitstehenden Bus gehen, aber ohne Pass? Und vor allem welcher Bus? Hoffentlich hat eine Zauberhand den Pass wirklich schon weitertransferiert zum Bus. Zum Glück löst es sich dann wirklich i-wie auf. Aber die fünf Minuten der Ungewissheit sind schon sehr unangenehm.
Besagter Bus kurvt dann die Leute durch das Niemandsland zwischen den Grenzposten, keiner will, dass da irgendwer zwischen den Grenzen rumstolpert, zumal es ja auch bissel Entfernung und ein Tal dazwischen sind.
Auf israelischer Seite dann wieder Chaos, nur anders. Drei Busse kommen gleichzeitig an und alle voll mit Gepäck bis unters Dach. Das wird dann erstmal gecheckt. Verschwindet wie auf dem Flughafen auf einem Förderband, alle versuchen, ihr Gepäck da unterzubringen. Gleichzeitig. Der Versuch, alle Gepäckstücke i-wie gleichzeitig abzufertigen und zu transportieren muss scheitern, scheint nur nicht jedem klar. Chaos. Zeitweilig ist das Band so überladen, dass nix mehr geht und vor allem die kleineren Gepäckstücke drohen, irgendwo runterzufallen und liegenzubleiben.
Ich sehe meinem kleinen Koffer ein letztes Mal tief in die Augen und schicke ihn in die Ungewissheit. Ich hab im Nachbarraum Security Check und Passkontrolle vor mir. Der Raum gerammelt voll. Dem babylonischen Sprachgewirr bei gleichzeitigem Chaos noch ein bisschen näher. Welche Wege der Koffer inzwischen nimmt vermag ich mir nicht vorzustellen.
Und doch findet sich auch das. Mein Procedere ist überstanden, jetzt kommen nur noch die Rollbänder. Und irgendwo in der Ecke steht dann auch mein Koffer.
Shuttle nach Jerusalem, von dort mit der Bahn nach Tel Aviv, ich checke ein und bin pünktlich zum Sonnenuntergang am Strand, werfe alle Aufregung des Tages ins Meer und genieße die in selbiges tauchende Sonne.
Gut 420.000 EW hat Tel Aviv. Unfassbar viele Einwanderer-Kulturen haben ihre Spuren hinterlassen, was sich vor allem auch an der Küche zeigt. Osteuropäische Einflüsse, iberische Einflüsse, iranische Einflüsse, afrikanische Einflüsse und und und und. Direkt um die Ecke vom Hotel ein russisches Restaurant, da laufen noch Weihnachtslieder rauf und runter. „Last Christmas“ ist ja eh schon ein Graus, bei T-Shirt-Wetter am Mittelmeer kommt eine reichlich bizarre Komponente hinzu. Bizarr ist auch der Preis.
1909, als 66 jüdische Familien das arabische Jaffa verlassen und eine eigene Siedlung errichten, ist das Geburtsjahr der Stadt. 1910 Vergrößerung unter dem Namen Tel Aviv (= Frühlingshügel). Immer mehr Juden emigrieren aus Übersee und Europa nach Tel Aviv, Tel Aviv wird zum Zentrum des jüdischen Siedlungsprojekts im Land.
Am 14. Mai 1948 ruft David Ben-Gurion in Tel Aviv den Staat Israel aus. Ohne Zweifel ist Tel Aviv das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum, das Herz des Landes, eine quirlige Stadt ohne Pause, eine Stadt, die niemals schläft, sehr viel Jugend unterwegs.
Palästina, Israel und andere Konflikte, ich lasse sie hier mal beiseite, das in wenige Sätze zu packen ist unmöglich. Klar ist aber, Israel ist ein sehr junger Staat und Tel Aviv eine sehr junge Stadt. 1909 gegründet, Jerusalem gibt es zu der Zeit schon 3.000 Jahre.
Und weil eben Tel Aviv so jung ist und weil eben Siedlungsraum entstehen soll für Emigranten und weil eben Jaffa zu klein geworden ist, ist hier der ideale Platz für ein einzigartiges Siedlungsprojekt: Die weiße Stadt.
Seit 2003 ist die „Weiße Stadt“ mit ihren über 4.000 Häusern UNESCO-Welterbe. Entstanden in den 1930er- bis 1950er-Jahren überwiegend im Internationalen Stil, die Grundidee ist die Bauhaus-Architektur. Das größte Ensemble dieser Architektur weltweit. Die Architekten sind jüdisch-stämmige Emigranten aus Europa, Flucht vor Ermordung durch die Nazis führt sie nach Tel Aviv.
Die Einflüsse sind vielfältig, kommen nicht nur in direkter Linie vom Bauhaus. Paar Architekten haben am Bauhaus studiert, paar haben die modernsten Architektureinflüsse beim Studium mitbekommen. Und wieder andere bringen ihre Einflüsse von Le Corbussier mit, der zwar nie am Bauhaus war, aber mindestens mit seinem Manifest und der Villa Savoye einen riesigen Einfluss auf die moderne Architektur hat. All das ergibt einen Mix, der ganz klar Bauhaus ist, aber auch Modifikationen mit sich bringt. Auf Tel-Aviv-Besonderheiten gehe ich bissel später ein.
Und so starte ich heute zum Teil I meiner kleinen Tour durch die weiße Stadt, was im Kern ja Tel Aviv ist. Die überragende Mittelmeerlage hab ich ja gestern Abend schon gesehen. Start am Bauhaus-Center in der Dizengoff St., die werben mit Audiotouren und die sind sehr gut, zur Einführung ein Film über die Anfänge, dann kann ich los. Ich lasse es erstmal ruhig angehen, gerade am Dizengoff Platz lasse ich mir Zeit. Nebenbei lerne ich so die Textur der lebendigen Stadt kennen, die mit unzähligen netten Cafés und Restaurants begeistert. Zur Tour gehören neben dem Dizengoff Platz z.B.: Shlomo HaMelekh St, Dizengoff St, Frug St.
Den Sonnenuntergang verfolge ich wieder live am Strand, das Hotel ist keine fünf Minuten entfernt. Um 20:00 spielt Maccabi Tel Aviv gegen Bnei Sakhnin 5:0 (3:0) im neu erbauten Bloomfield-Stadium vor 10.562 Zuschauern. Es ist Pokalzeit.
Mit Bus und Bahn gehts nach Jerusalem, geht einfach und fix, seit Anfang der 2000er eine Bahnstrecke die beiden Städte verbindet. Keine Nostalgienummer, das ist bestens ausgebaut und auf den Gleisen stehen Doppelstockwagen von Bombardier, gebaut in Görlitz oder Hennigsdorf, Innenausbau von der israelischen Firma Ramta. Lange hat man sich in Israel nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt, seit den 1990er Jahren sind Investitionen angesagt, 2000 sind die Fahrgastzahlen erstmals im zweistelligen Mio-Bereich, vor C. bei ca. 80 Mio Fährgästen.
Der Bus in Jerusalem steht mehr als er fährt vom Bahnhof in die City. Ein Indiz dafür, wie voll die Stadt ist. Voller Verkehr, voller Menschen, voller Baustellen. Am Herods Tor steige ich aus, Kirche und Olivengarten Gethsemane als erstes, dann aber gleich rauf zum Ölberg mit dem Jüdischen Friedhof und wohl einer der weltweit am häufigsten fotografierten Perspektiven. Der Blick auf den Tempelberg mit dem so grandios und gülden glänzenden Felsendom bewegt mich schon sehr. Zum einen Erinnerungen an die Reise 1995, zum anderen steht der Felsendom für so vieles wie Religion, (Zeit)Geschichte, Politik; Weltgeschichte.
Anschließend zum Zionsberg mit dem Grab König Davids. Viel interessanter in diesem Falle für mich aber um die Ecke das Grab von Oskar Schindler. Jetzt ist er nicht der Einzige, der sich im Holocaust um die Juden verdient gemacht hat, aber er hat nun mal medienwirksam den Film von Spielberg bekommen.
Yad Vashem später hab ich nicht mehr geschafft, leider. Die Allee der Gerechten, wo auch ein Baum für Schindler steht, hätte ich gern gesehen und die beeindruckende Holocaust Gedenkstätte ohnehin.
„Die Allee der Gerechten unter den Völkern wurde am 1. Mai 1962, dem Holocaust-Gedenktag, eingeweiht. Die israelische Regierung wurde durch Außenministerin Golda Meir repräsentiert. Die ersten elf Bäume wurden entlang dem Weg zur Halle des Gedenkens auf dem kahlen Rücken des Berges des Gedenkens gepflanzt. Die Bäume wurden von Rettern aus verschiedenen Ländern und von deren israelischen Gastgebern – den Juden, die sie gerettet hatten – in die Erde gesetzt.
In ihrer Rede sagte Golda Meir: ‚Das jüdische Volk erinnert sich nicht nur an die Verbrecher, sondern auch an jedes kleinste Detail der Rettungsversuche.‘ Sie verglich die Gerechten unter den Völkern mit Tropfen der Liebe in einem Ozean von Gift und sagte, sie hätten ’nicht nur den Juden das Leben gerettet, sondern auch die Hoffnung und den Glauben an den menschlichen Geist.'“ yadvashem.org
Und so bin ich dann über das Zionstor kommend mittendrin in der von Mauern umschlossenen Altstadt. In der Altstadt, die in Viertel aufgeteilt ist: das armenische, das christliche, das muslimische, das jüdische. Der Tempelberg ist keinem der Viertel zugeordnet. Man bewegt sich immer irgendwie zwischen und in den Vierteln, es ist ein geradezu unentwirrbares Gassengewirr, die Via Dolorosa, Jesus Kreuzigungsweg, spielt rein, unzählige Märkte und unzählige Sakralbauten, weltweit die höchste Dichte.
Muslime, gemäßigte Juden, orthodoxe Juden, Christen, Touristen. Alles nebeneinander, alles gleichzeitig. Der Felsendom ist heilig für Christen, für Juden, für Moslems, irgendwie beanspruchen ihn alle, ein fortwährender latenter Konflikt, leider kein Reinkommen heute. Die heilige Stadt.
Und dann ist da ja noch die Klagemauer. Unendlich viel los hier am Fuße des Tempelbergs, vor allem Juden, vor allem Touristen sind hier.
Über das Damaskustor, den Beginn von Jesus Kreuzigungs- und Leidensweg setze ich meinen persönlichen Schlusspunkt für heute, Yad Vashem und den Schrein des Buches hätte ich wohl gern noch mitgenommen, aber die Zeit wird dann auch knapp. Und i-wie ist dann auch Ende der Aufmerksamkeitsspanne.
Jerusalem ist faszinierend, schön, pulsierend, lebendig. Aber auch auf eine gewisse Art anstrengend. Jetzt gar nicht so sehr von der Sicherheitslage her, das Thema ist omnipräsent, an den Bahnhöfen werden ganz selbstverständlich Taschen und Personen durchleuchtet, an verschiedenen Stellen, insb. an der Klagemauer auch Kontrollen. Sicherheitskräfte sind ständig sichtbar und sicherlich auch unsichtbar unterwegs. Jerusalem ist, zumindest im Kern, sicher.
Und dann noch die Armee, die hier zwar eher in touristischen Gruppen unterwegs war, aber eben sichtbar auch als Armee, in vollem Ornat und bewaffnet. Das ist schon ein anderes Bild als in Deutschland. Aber das ist dann halt so, der israelisch-palästinensische Konflikt ist ja immer wieder in den Nachrichten. Und dass sich die Staaten des Nahen Ostens untereinander nicht zwingend grün sind, ist auch bekannt, ich will das gar nicht weiter auswalzen, wer jetzt wen warum nicht mag, da gibt es viele Gegenseitigkeiten.
Was aber auf eine andere Weise anstrengend ist, ist diese Gleichzeitigkeit der Themen, die hier i-wie immer gegeben ist und die die Sinne immer vereinnahmen. Es gibt kein Abschalten, die Sinne sind ständig auf Empfang, bekommen ständig Eindrücke präsentiert, nehmen ständig Eindrücke wahr, verarbeiten ständig irgendwas. Religion, Geschichte, Kulturen, unterschiedliche Lebensweisen, unterschiedliche Sprachen, näher komme ich dem babylonischen Sprachengewirr bei dieser Reise nicht, enge Gassen mit Märkten und einer schier unerschöpflichen Breite an Angeboten.
Tel Aviv ist im doppelten Sinne eine junge Stadt, Jerusalem ist Tradition, Geschichte, Politik, ist Sammelbecken für Religionen und Menschen unterschiedlichster Couleur. Seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden. Und immer wieder Zankapfel, nicht nur bei den Kreuzzügen. Man spürt es geradezu körperlich. Es fasziniert und begeistert mich total, aber ich bin am Ende auch total platt und müde und froh, dass es mit der Zugverbindung nach Tel Aviv wieder so reibungslos funktioniert.
Tel Aviv, so heißt es, sei das kulturell-wirtschaftliche Zentrum Israels. Wenn also Tel Aviv das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum sein soll, was ist dann Jerusalem? Das historische und religiös-kulturelle? Alles nicht ganz falsch in der Zuschreibung wenngleich es so klar wie es Adjektive immer benennen wollen eben auch nicht ist.
Tel Aviv II
Ganz gut, dass der Tag sozusagen monothematisch anfängt und mich vor allem zu Fuß fordert. Weiße Stadt Teil II, die Bialik St und der Rothschild Bvd. mit seinen Nebenstraßen sind ultimative Teile des UNESCO-Ensembles. Renovierte Häuser stehen neben solchen, die gerade in der Renovierung sind neben solchen, die eine Renovierung dringend nötig haben.
Pulsierendes Leben, viele Cafés, viele Restaurants dazwischen. Viel los hier. Sehr schön hier.
Für die Bausubstanz der Weißen Stadt ist die Lage am Mittelmeer bissel nachteilig, hohe Salzkonzentration in der Luft und hohe Luftfeuchtigkeit lassen die Materialien korrodieren oder verwittern, was in der Entstehungszeit keine Rolle spielte, es ging um zweckmäßigen Wohnraum. Der Bauhaus-Stil mit seinem schnörkellosen, schnell reproduzierbarem, auf Nutzung und Funktionalität und Sachlichkeit ausgerichtetem Stil, kommt da wie gerufen. Form follows function, Zweckmäßigkeit und Rationalität als umfassendes Konzept, gerade am Beispiel Liebling-Haus wird sich das zeigen, dazu aber später mehr.
Anpassungen an die Mittelmeersonne und -hitze werden aber schon in der Entstehungszeit vorgenommen, individuelle Ansätze der Architekten zuweilen verfolgt, es entsteht ein eigener, Tel Aviver Baustil:
⁃ Teils weniger hohe Fenster, zuweilen eher schlitzartige Öffnungen, damit die Sonne so gut es geht aus dem Gebäude gehalten wird und sich das Innere durch verringerte Sonneneinstrahlung weniger aufheizen kann.
⁃ Vorgesetzte Lamellen (Schürzen)
⁃ Rundungen ergänzen und verdrängen den strengen kubistischen Ansatz des Bauhauses, geschwungene Linien im Duett mit der Mittelmeersonne, es entstehen neue Ansätze und Formen, nicht nur die Formen fließen, auch die Luft zirkuliert leichter
⁃ Wobei sie gerade bei vielen Balkonen unterstützt wird, einerseits mit Luftschlitzen durchbrochene Balkone für die Luftzirkulation, andererseits lange und den Fassaden vorgesetzte Balkone, die zusätzlichen Raum, zusätzliche Kühlung verschaffen
⁃ Die Bauhaus-typische Treppenhaus-Glasfassade wird hingegen oft beibehalten, so dass dahinter liegende Treppenhäuser lichtdurchflutet werden können.
Um die Bausubstanz und das architektonische Erbe zumindest teilweise zu erhalten, werden 2009 rund 1.000 Häuser unter Denkmalschutz gestellt. Darüber hinaus sollen Hochhäuser nur noch errichtet werden dürfen, wenn dafür ein in unmittelbarer Nähe befindliches historisches Gebäude restauriert wird.
Hier noch paar Links zum Thema:
NZZ ~ ARD Mediathek ~ ntv
Anschließend laufe ich noch rüber zum alten Kern von Jaffa, der ähnlich wie Jerusalem schon deutlich vor Christi Geburt auf der Landkarte war. Der Hinweg entlang des Mittelmeers ist schon schick, aber gerade der Rückweg bei Sonnenuntergang begeistert mich ein weiteres Mal.
Tel Aviv III
Form follows function, Zweckmäßigkeit und Rationalität als umfassendes Konzept, gerade im Liebling-Haus in der Idelson St lässt sich das ganz gut nachvollziehen, ein Haus als offenes, lebendes Projekt sozusagen; mit Café, Dokumentation und Originalräumen wie der Frankfurter Küche z.B., die das funktionalistische Konzept mit nach innen tragen.
Der Carmel Markt noch, dann nochmal zum Strand und trotz Abflug 18:50 mache ich mich recht früh auf zum Flughafen. Es ist Freitag Mittag, Shabbat. Am Shabbat steht vom Einsetzen der Dunkelheit am Freitag bis zum Sonnenuntergang am Sonnabend das öffentliche Leben im Land zu großen Teilen still, Gebote, Gesetze und Traditionen der jüdischen Schriften bestimmen das Leben im Lande. Generell verkehren keine Züge in der Zeit, Israel Railways als staatliches Unternehmen stellt den Betrieb am Shabbat komplett ein. Auch mit den Bussen wird es eng. Das frühe Losfahren hat sich gelohnt, auch wenn ich lange am Flughafen rumsitze. Aber da kann ich ja schon am Bericht schreiben.
Fazit
Eine sehr geile Tour, eine sehr intensive Tour, eine sehr abwechslungsreiche Tour, eine sehr gegensätzliche Tour. Tradition und Moderne, Wüstenzauber und Stadtstrukturen, Religion und Mythos, Landschaft und Architektur. Zwischen und jenseits dieser Pole lagen die letzten neun Tage und hinterlassen noch lang den Eindruck, weit länger in Jordanien und Israel unterwegs gewesen zu sein.