Annaberg-Buchholz – Dez / Jan : 1984/85

Zum Jahreswechsel 1984/85 haben wir über den FDGB ein schmuckes Ferienhäuschen im tiefverschneiten Annaberg-Buchholz, der Kreisstadt im sächsischen Erzgebirge.

Damals hatten die Winter noch Schnee, teilweise sehr viel Schnee, mindestens jedenfalls in unseren Mittelgebirgen. Annaberg mit seinen damals 23.000 Einwohnern mitten im Erzgebirge unweit von Aue ist komplett eingeschneit, bestens für einen Winterurlaub. Das Schneevergnügen kommt also nicht zu kurz.

Aber natürlich wollen wir die Gegend auch sehen und die Stadt. Vor allem das Wahrzeichen der Stadt, die 1525 fertiggestellte St. Annenkirche wollen wir sehen, eine spätgotische Hallenkirche. Sie gilt als kulturgeschichtlich wertvollstes Beispiel dieser Bauweise. Die Entstehung fällt in die Zeit einer ersten ausgiebigen Blüte der Stadt im 15./16. Jhdt., als der Silberbergbau die Bergarbeiter nach Annaberg lockt. So lässt sich auch Adam Riese Mitte des 16. Jhdts. Adam Riese, der umtriebige Rechenmeister, der darüber hinaus auch als Bergbeamter tätig ist.

Die Blüte setzt sich im 19. Jhdt. vor allem mit Textil- und Kartonagenindustrie fort. Im 20. Jhdt., nach dem Krieg, werden Annaberg und Buchholz nicht ganz freiwillig vereinigt. Zuvor gab es immer wieder Versuche, umgesetzt wurde es aber erst auf Druck der sowjetischen Besatzungsmacht.

Kurze Zeit später erlebt der Bergbau in der Region eine Renaissance, nur ist es diesmal nicht der Silberbergbau, sondern das Uranerz, welches der Region die Arbeitsplätze beschert.

Vom Bergbau kündet auch der Frohnauer Hammer, zunächst lediglich eine Getreidemühle, später Silberhammer, dann Kupferhammer und später Eisenhammer. Spannende Geschichte.

Auf dem Programm in Annaberg stehen auch die Schmalspurbahn Cranzahl – Oberwiesenthal und natürlich das Adam-Ries-Haus.

Solche Ferienhäuser wurden zwar zentral vergeben über den FDGB, so war das System, aber hinter dem Ferienhäuschen stand ja eine reale Vermieterfamilie. Die lud uns am letzten Abend ein, mit ihnen den Jahreswechsel zu feiern. Woran ich mich nach wie vor erinnern kann, ist die riesengroße und ultracoole Holzpyramide, halt so eine, die es nur im Erzgebirge geben kann. Hach, die hätten wir wohl gerne eingepackt.

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