MALLORCA 1999+2000

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Mit dem wohligen Gefühl, endlich das Studium beendet zu haben, geht’s mit Togy, welcher ebenfalls urlaubsreif ist, ins nächste Reisebüro, um Ausschau nach einem geeigneten Ziel zu halten. Wir sind spät dran, die Auswahl zu einem erschwinglichen Preis ist nur noch sehr begrenzt, so dass Mallorca unweigerlich in den Focus rückt.

Nicht wirklich wissend, was uns in Cala d’Or erwartet, schlagen wir zu und finden uns 14 Tage später auf Deutschlands Ferieninsel Nr. 1 wieder in einem Hotel jenseits von gut und böse.

Eine Kombination aus Buchungsfehler und billig buchen in allerletzter Minute, die Goldküste (Cala d’Or), zeigt sich am Tag der Ankunft wenig golden. Immerhin zeigt sich der Reiseveranstalter kulant und spendiert angesichts der grenzwertigen Unterkunft für zwei Tage einen Mietwagen. Zunächst aber heißt es entspannen und akklimatisieren an einem der Strände von Cala d’Or, was aber irgendwann langweilig wird; am Strand in der Sonne braten und ab und an ins Wasser ist auf Dauer nicht unser Ding.

Lieber kämpfen wir uns in den nächsten Tagen entlang der Küste um Cala d’Or durch die Gegend und genießen den Duft der Pinienwälder oder den fantastischen Blick aufs Mittelmeer. Wenn wir nicht gerade von der wohl senkrecht stehenden Sonne bei 40°C geröstet werden. Mitten im August vielleicht nicht ganz so vernünftig, aber schön allemal.

Erheblich weiter springen können wir mit dem Mietwagen und damit ist schnell klar, dass wir uns das Cap de Formentor nicht entgehen lassen. Waren es gestern quasi noch verspielte kleine Buchten, dürfen wir hier weitläufige und erhabene Buchten genießen. Damit nicht genug wird es abgerundet vom Blick auf die nördlichen Ausläufer des Tramuntana-Gebirges.

Einen Tag später wartet genau dieses auf eine längere Erkundungsfahrt. Das schließt Sóller mit ein wie auch und vor allem Sa Calobra, welches wir über eine atemberaubende Serpentinenabfahrt erreichen. Ähnliche Serpentinenfahrten haben uns schon am Vortag an Formentor nachhaltig begleitet. Je nach dem, welche Perspektive man einnimmt, hat man sensationelle Aussichten über die Straßen hinaus oder ein schier unentwirrbares System sich dahinschlängelnder Straßen, immer dicht an den Abhang gepresst. Letztlich ist die Serra de Tramuntana aber weit mehr als nur Sóller oder Serpentinen. Es ist für uns der Weg entlang der Steilküste, meist weit unter uns das Mittelmeer. Hin und wieder ein malerisches Dorf wie Deià oder die eine oder andere versteckte Villa.

Den entspannenden Intensivkurs Mallorca vertiefe ich ein Jahr später. Cala d’Or mit dem kleinen, aber feinen Jachthafen und den vielen kleinen malerischen Buchten drumherum hat mir gefallen. Ein paar hübsche Villen gibt’s als Untermalung. Im Kern ist Cala d’Or ein Touristennest, ganz klar, aber wenigstens nicht so überbaut und mit Bettenburgen zugepflastert wie andere Orte dieser wunderschönen Insel. Um nicht die ganze Zeit im Ort abzuhängen, lege ich mir ein Programm zurecht, welches die noch fehlenden Ecken aus dem Vorjahr zum Schwerpunkt hat. Eine Wiederholung von Formentor gönne ich mir allerdings gerne. Angesichts der weitläufigen aber auch hoffnungslos zugebauten Buchten von Palma oder Cala Millor setzt sich schnell die Überzeugung durch, dass einerseits mein Hotelstandort nebst Umland goldrichtig ist und dass andererseits die Insel zum Glück weit mehr zu bieten hat als langgezogene, zubetonierte Sandstrände. An der Westküste wusste ja schon im Vorjahr die Serra de Tramuntana zu überzeugen, in diesem Jahr ist es verstärkt das Inland sowie die Südwestspitze der Insel mit Port d’Andratx.

Und natürlich darf ganz in der Nähe nicht die malerische Bucht Cala Mondrago fehlen und im folgenden das hinreißende Fischerdörfchen Cala Figuera. Ein Programm, welches letztlich keine Zeit mehr übrig lässt für Palma; angesichts der beiden letzten Ziele z.B. ist das allerdings mehr als okay. Die Zeit vor dem Rückflug reicht immerhin noch für die Kathedrale in Palma, der Rest muss auf ein anderes Mal warten.

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